Wie baut man im 17. Jahrhundert einen Computer? Als der junge Leibniz 1671 nach Paris kam, schwebte ihm bereits eine kühne Erfindung vor: eine Maschine, mit der jeder kinderleicht und vollautomatisch jegliche Rechnung ausführen kann. Er nannte sie machina arithmetica.
Keine der bis dahin bekannten Rechenmaschinen war in der Lage alle vier Grundrechenarten mechanisch zu rechnen. Doch was Leibniz in der Theorie schnell ersonnen hatte, stellte ihn in der Praxis vor große Schwierigkeiten. In Paris sollte Leibniz aber der entscheidende Brückenschlag von der Idee zur Verwirklichung seiner Rechenmaschine gelingen: Ermöglicht vor allem durch die Pariser Uhrentechnik. So ist jedes einzelne der 650 Teile in Leibniz‘ Maschine von Hand gefeilt und bearbeitet.
Der Vortrag beleuchtet, welchen Kraftakt es einst kostete, die erste Vierspecies-Rechenmaschine zu bauen, deren Funktionsprinzip noch lange in mechanischen Rechenmaschinen Verwendung fand.
Ariane Walsdorf, M.A.
studierte Kunstgeschichte und Deutsche Philologie in Göttingen. 2014 veröffentlichte sie zusammen mit Klaus Badur, Franz Otto Kopp und Erwin Stein Das letzte Original – Die Leibniz-Rechenmaschine der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek. Zur Zeit ist sie Doktorandin an der Leibniz Universität.
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