Monumentale Pyramiden sind das, was man am ehesten mit der Kultur des Alten Ägypten assoziiert, nicht aber einfache Wohnarchitektur.
Im Hinblick auf ägyptische Palastanlagen gilt das Hauptinteresse Medinet Habu, dem Totentempel Ramses’ III. Diese monumentale Palastanlage wird im Überblick vorgeführt. Auf Basis der hervorragenden archäologischen Dokumentation ist es möglich, nicht nur den Palast in seiner ehemaligen Baugestalt, sondern darüberhinaus die Funktionen einzelner Räumlichkeiten zu rekonstruieren, bis hinein in die Details der Handlungsabläufe: wie der König wohnte, vor allem aber zu welchen architektonischen Mitteln er griff, um sich und sein Amt zu repräsentieren, eben Staat zu machen und die Spitzen des Landes vor sich zu Audienzen erscheinen zu lassen.
Im Gegensatz dazu wendet sich der Blick auf die Wohnarchitektur des Alten Ägypten, auf die Villen der Wohlhabenden, vor allem aber auf die Verhältnisse, in denen die gewaltige Überzahl der Menschen leben musste: einer Masse an Baulichkeiten, die kaum mehr als bescheidene Hütten waren.
Ein Ausblick auf pharaonische Stadt- und Siedlungsplanung rundet diesen Vortrag ab.
Dr. Albrecht Endruweit
studierte Ägyptologie, Vorderasiatische Archäologie, Kunstgeschichte und Philosophie. Er beteiligte sich bei Ausgrabungen im Yemen und Ägypten und ist in Lehre und Forschung tätig. Seine Schwerpunkte sind: Bauforschung, Stadtplanung sowie bausoziologische und -psychologische Fragstellungen.
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