Ihre Namen sind klangvoll, ihr Leben und Schicksal sind zu zeitlosen Archetypen der abendländischen Kultur- und Literaturgeschichte geworden: Agamemnon und Klytaimestra, Orest und Elektra, Ödipus und Medea. Aber wer kennt sie nicht nur aus den zahlreichen Übersetzungen, Bearbeitungen und Adaptionen von Corneille und Racine über Schiller, Hölderlin, Nietzsche und Freud bis zu Christa Wolf und Heiner Müller? Wer kennt auch die Originaldramen der drei großen attischen Tragödiendichter Aischylos, Sophokles und Euripides?
Sie sollen in dieser Veranstaltung in deutscher Übersetzung gelesen und diskutiert werden. Dabei soll der Akzent nicht auf der Mythologie liegen, sondern auf der dramatischen Form und der Konzeption des Tragischen.
Folgende exemplarische Werke markieren zugleich die Entwicklungsgeschichte der attischen Tragödie:
- Aischylos‘ Trilogie Die Orestie (Reclam 508)
- Sophokles‘ König Ödipus (Reclam 630) und
- Euripides‘ Medea (Reclam 18768)
Zur Orestie empfiehlt sich auch die kommentierte Neuübersetzung von Kurt Steinmann, ebenfalls bei Reclam. Nützlich ist darüber hinaus ein Blick in die Poetik des Aristoteles (RUB 7828).
Prof. Dr. Martin Rector
studierte Germanistik, Politologie und Klassische Philologie in Tübingen, Hamburg und Berlin. Lehrte bis 2009 an der Leibniz Universität Hannover. Er ist Sprecher der Jury des Hölty-Preises für Literatur der Landeshauptstadt Hannover und langjähriger Koordinator der Autoren-Lesereise LiteraTour Nord
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30159 Hannover