Literatur sei kein Handwerk für Frauen, befand der Aufklärer Adolph Freiherr Knigge. Und Reisen, dazu auf eigene Faust, anscheinend ebensowenig. So warnt Heinrich von Kleist seine reiselustige Schwester Ulrike:
Dennoch haben Frauen immer wieder beides getan. Die Reise und ihre Beschreibung, in Tagebüchern oder Briefen, als Genre oft auf der Grenze zwischen Autobiographie und Narration, dienten der Emanzipation und Ich-Findung. Sie brachten zugleich das erfahrene Fremde zurück an die Daheimgebliebenen.
Der Vortrag gewährt Einblick in die Bedingungen für weibliches Schreiben und Reisen, bildungsbiographische Hintergründe und Charakteristika der Werke ausgewählter Reiseschriftstellerinnen wie Elisa von der Recke, Fanny Lewald oder Ida Hahn-Hahn und Geschichten von Aufbruch und Abenteuer, Mut und Hindernissen, Träumen und Fiktion.
Dr. Annette Antoine
studierte Literaturwissenschaft, Philosophie und Sprachwissenschaft in Bonn, Fribourg (Schweiz) und Berlin. Sie arbeitet am Deutschen Seminar. Ihre Schwerpunkte sind Literatur des 18. Jahrhunderts, Briefedition, Leibniz und weibliche Autorschaft.
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