Vor 5.000 Jahren verändert sich durch eine Einwanderungswelle aus Südeuropa der gewohnte Lebensstil der Menschen im Norden nachhaltig. Die Nomaden, die bisher von Jagd, Fischfang und dem Sammeln von Früchten und Wurzeln gelebt hatten, lernen von den Immigranten Getreide und Gemüse anzupflanzen, Tiere in Herden zu halten sowie Häuser zu bauen. Verbesserte Ackergeräte führen schließlich in der gesamten Norddeutschen Tiefebene zum Wechsel.
Im Zuge einer Führung durch das Landesmuseum werden die revolutionären Erfindungen, die Sesshaftigkeit, Ackerbau und Tierhaltung mit sich brachten, vorgestellt: Von Töpfen aus Ton, Rad und Wagen über durchbohrte Steine, bis hin zum Pflug. In dieser Zeit wurde vermutlich auch das erste Bier gebraut.
Durch die Eingriffe in die Umwelt entstehen erste Kulturlandschaften. Die Bevölkerung wächst, immer mehr Siedlungen entstehen. Man beginnt sich die Natur „untertan“ zu machen, statt wie bisher ein Teil dieser zu sein. Gleichzeitig bringt die Sesshaftigkeit neue Herausforderungen mit sich, da Unwetter und Ernteausfälle die Gemeinschaft bedrohen. Einfach weiterzuziehen wie die Jägergruppen ist nicht mehr möglich. Man braucht also Göttinnen und Götter, die Schutz vor den Unbillen der Natur bieten und die man mit Hilfe von Opfergaben gnädig stimmt.
Regine Tuitjer
studierte Archäologie, Chemie, Geschichte, Philosophie und Physik in Hannover und Göttingen. Seit 1982 arbeitet sie als Museumspädagogin und Kulturvermittlerin im Landesmuseum Hannover.
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