Was haben Chess- und Chatbots mit autonomem Fahren zu tun und wann wird in-vivo-KI die reale Welt erobern?
Wenn es um rein virtuelle Aufgaben wie Schachspielen, Textverständnis oder Bildverarbeitung geht, übertreffen moderne KI-Systeme bereits viele Erwartungen. Autonomes Fahren ist jedoch weiterhin nur unter Einschränkungen möglich und der Roboter, der zuverlässig Pakete austrägt, ist noch nicht in Sichtweite. Ist es tatsächlich einfacher, einen Großmeister im Schach zu besiegen als mit zwei Beinen geschickt und sicher über unbekanntes Terrain zu laufen? Jede künstliche oder biologische Intelligenz, die sich einer zu erlernenden Aufgabe in der realen Welt stellt, muss wahrnehmen und verstehen, welche Auswirkungen die eigenen Handlungen haben, um diese gezielt anzupassen und zu optimieren. Dies gilt gleichermaßen für humanoide Roboter, autonome Fahrzeuge und selbstlernende Neuroprothesen.
Der Vortrag beleuchtet den Stand der Technik in der Entwicklung von sensomotorischer KI für die physische Interaktion mit der realen Welt und widmet sich der Frage, was bereits möglich und was bisher noch Fiktion ist. Es werden Beispiele aus der aktuellen Forschung vorgestellt. Im Anschluss an den Vortrag diskutieren wir gemeinsam unter anderem die Frage, welche Auswirkungen derzeitige und zukünftige technologische Entwicklungen auf die Freiheit von Menschen mit und ohne Einschränkungen hat und inwiefern KI-Technologien Freiheiten erweitern oder einschränken können.
Prof. Dr.-Ing. Thomas Seel
leitet das Institut für Mechatronische Systeme der Leibniz Universität Hannover. Er forscht an Daten- und KI-getriebenen Methoden, die autonomes Lernen und sensomotorische KI in dynamischen Systemen ermöglichen. Dabei entwickeln sein Team und er gemeinsam mit Kooperationspartnern aus Wissenschaft und Industrie beispielsweise neuartige Roboter, autonome Fahrzeuge, intelligente Produktionssysteme und selbstlernende Neuroprothesen.
Termin | Mi 28.08.2024 |
Zeit | 10:00 – 12:00 Uhr |
Ort | Hörsaal Kesselhaus (A001), Gebäude 1208, Schloßwender Straße 5 |
Beitrag | 12 € |