Die Etrusker – ein rätselhaftes Volk in Mittelitalien, organisiert in unabhängigen freien Stadtstaaten, hervorragende Metallhandwerker, Bergleute und Händler. Die ältesten Städte entstanden an der toskanischen Küste, nach und nach wurden auch im Hinterland Städte geründet. Jede Stadt hatte ihre eigene Verfassung, geeint wurden sie über einen lockeren Städtebund und über ein gemeinschaftliches Kultzentrum am Bolsenasee oder bei Orvieto. Bis heute ist ihre Herkunft nicht vollständig geklärt, sie schrieben mit griechischen Buchstaben aber in einer fremden Sprache, die nicht zum indoeuropäischen Kreis gehörte. Nach Herodot sind die Etrusker aus Lydien um 1000 v. Chr. in Mittelitalien eingewandert. Ihre kulturellen Erzeugnisse zeigen aber auch eine deutliche Verwandtschaft mit der italischen Bevölkerung und deren Villanova Kultur.
Wir werden eine Reise durch Mittelitalien antreten – Toskana, Umbrien und Latium. Vieles über das tägliche Leben erschließt sich durch die imposanten Gräberfelder mit eindrucksvollen Sarkophagen, Malereien an den Wänden der Grabbauten, den Schatz an Skulpturen und Gerätschaften. Frauen und Männer sind fast gleichberechtigt dargestellt – ein Zeichen für die Stellung der Frauen im etruskischen Gebiet?
Die Sonderausstellung zeigt einen Ausschnitt aus der Sammlung des etruskischen Nationalmuseums in Rom.
Wie frei waren die Etrusker? Wie prägte ihre Kultur nachfolgende Staatswesen und Gesellschaften? Welche Faszination hatte die Sammelleidenschaft von Altertümern im 19. Jh. für sie und wie prägend waren sie für einen bis heute nachwirkenden Nationalgedanken?
Regine Tuitjer
studierte Archäologie, Chemie, Geschichte, Philosophie und Physik in Hannover und Göttingen. Seit 1982 arbeitet sie als Museumspädagogin und Kulturvermittlerin im Landesmuseum Hannover.
Termin | Fr 30.08.2024 - ausgebucht |
Zeit | 10:00 – 13:00 Uhr (Gruppe A) 14:00 – 17:00 Uhr (Gruppe B) |
Ort | Niedersächsisches Landesmuseum, Willy-Brandt-Allee 5 |
Beitrag | 22 € |