Gottfried Wilhelm Leibniz' Perspektive und ihre Relevanz im Lichte aktueller Forschungsdebatten
Haben Sie sich gerade frei dazu entschieden diesen Text zu lesen? Oder hatte Ihr Gehirn diese Entscheidung für Sie längst getroffen? Die Debatte um die Willensfreiheit ist in jüngster Zeit vor dem Hintergrund aktueller Erkenntnisse der Hirnforschung neu entfacht. Die Frage nach einem freien Willen des Menschen ist aber uralt und rief auch schon den Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz auf den Plan. Wie kann der Mensch einen freien Willen haben, wenn Gott alles vorherbestimmt hat? Muss dann die Verantwortung für das Übel in der Welt durch schlechte Taten nicht auch bei Gott gesucht werden, der dem Menschen sein Wesen verliehen hat? Leibniz entwarf ein kühnes Verantwortungskonzept, in welchem das Jetzt vor dem Jenseits an Bedeutung gewann. Vieles, was uns heute noch beschäftigt, ob Prädestination oder Naturgesetze, moralische Handlungsfreiheit und Individualität, hat Leibniz bereits gründlich diskutiert und eröffnet für uns immer noch aufregende und überraschende Perspektiven.
Dr. Ariane Walsdorf
studierte Kunstgeschichte und Deutsche Philologie in Göttingen. Ihr Forschungsschwerpunkt ist Gottfried Wilhelm Leibniz. An der Universität betreut sie die Sammlung mathematischer und technischer Modelle seiner Erfindungen. Als Mitarbeiterin der Zentralen Einrichtung für Weiterbildung (ZEW) ist sie für die Neukonzeption und Leitung des Weiterbildungsprogramms „Gottfried in Mint“ zuständig.
Termin | Mo 09.09.2024 |
Zeit | 17:00 – 19:00 Uhr |
Ort | Hörsaal Kesselhaus (A001), Gebäude 1208, Schloßwender Straße 5 |
Beitrag | 12 € |