„Höhle für Molche u. Menschenfeinde“ Gottfried Benn in Hannover

Gottfried Benn gilt als einer der bedeutendsten deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts. Nach seiner Abkehr vom Nationalsozialismus verließ er Berlin und fand in der Provinz als Militärarzt und Dichter Distanz zu sich selbst. Von 1935 bis 1937 lebte er in Hannover.

Er zelebrierte sein „Doppelleben“ als Intellektueller in der Maske der Bürgerlichkeit, wurde ein

und schrieb auf der Terrasse der Stadthalle einige seiner schönsten Gedichte. Benn unterhielt Liebesbeziehungen zu zwei Frauen in Berlin und vertraute sich in über tausend Briefen seinem Freund Friedrich Wilhelm Oelze in Bremen an.

Die düster-pessimistische Erzählung Weinhaus Wolf, die von Benns zahlreichen Besuchen im gleichnamigen Lokal am Aegidientorplatz inspiriert wurde, warnt vor der aufziehenden Barbarei und prophezeit das Ende der Zivilisation.