Im Fin de Siècle, wie die Zeit gegen Endes des 19. Jh. auch bezeichnet wird, findet sich ein eigensinniges, doch wirkmächtiges Weiblichkeitsbild: die Femme fatale – die verhängnisvolle Frau. Sie begegnet uns in sämtlichen Künsten, etwa in der Malerei des Symbolismus eines Franz von Stuck, im Drama Salome von Oscar Wilde oder aber in Richard Strauß‘ Oper, die Wildes Drama aufgreift und vertont. Dabei ist die Femme fatale zutiefst ambivalent: Sie wird ebenso verehrt wie gefürchtet. So ist sie sowohl Projektionsfigur für Ängste und Wünsche einer dekadenten Gesellschaft, als auch symbolisch aufgeladenes Spiegelbild gesellschaftlicher Diskurse jener Zeit. Welche Bedeutung hat die Femme fatale in der Kunst? Dazu betrachten wir ausgewählte Kunstwerke, um im zweiten Schritt die gesellschaftlichen Bedeutungsdimensionen dieser Figur zu verorten und zu reflektieren. Auch auf das „Erbe“ der Femme fatale soll eingegangen werden. Spielt sie auch heute noch eine Rolle?
Dr. Karolina Kempa
studierte Philosophie und Soziologie in Hannover. Ihre Schwerpunkte sind Kultur- und Kunstsoziologie, Gender Studies, Jugendsoziologie sowie Soziologie sozialer Ungleichheit. Derzeit arbeitet sie in der Kooperationsstelle Hochschulen & Gewerkschaften Hannover-Hildesheim.
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30159 Hannover
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