Wie rezipiert und variiert die moderne Literatur die ältesten Mythen der Kulturmenschheit?
Dieser Frage soll anhand des Gilgamesch-Epos und des Orpheus-Mythos und deren Einfluss auf die Texte von Rilke, Kafka und Thomas Mann nachgegangen werden.
Ein zweiter Themenkomplex umfasst den Persephone-Mythos und seine Durchgestaltung in einem Gedicht von Swinburne und in der Erzählung Proserpina von Elisabeth Langgässer. So zeigt sich, dass die mythische Schicht des menschlichen Bewusstseins zeitlos produktiv ist und sich in archetypischen Bildern manifestiert.
Die ausgewählten Mythen erzählen von dem Grenzgängertum zwischen Tag und Traum, zwischen einer Welt des Lichts und einer Welt der Dunkelheit, deren Zweieinheit das Doppelreich von Leben und Tod bilden.
Prof. Dr. Wiebrecht Ries
studierte Philosophie und Germanistik in Basel, Tübingen und Heidelberg. Seit 1978 lehrt er als Professor für Philosophie an der Leibniz Universität Hannover. Seine Forschungsschwerpunkte sind Geschichte der Philosophie; insbesondere Antike (Platon), Ästhetik der Moderne (Kafka) sowie Nietzsche.
Dr. Karl-Friedrich Kiesow
studierte Philosophie mit Schwerpunkt Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie. Seit 1975 an der Leibniz Universität Hannover Schwerpunkte: Philosophie der symbolischen Formen (Cassirer, Langer, Bühler und Gomperz) sowie die Philosophie des Organismus (Bergson, Whitehead). Aktuell arbeitet er an einer Studie über Paul Weiss.
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30159 Hannover
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