Wie gehen Komponisten vor, wenn sie einen Opernauftrag erhalten und sich entscheiden müssen, welches Werk sie vertonen möchten? Arbeiten sie allein, so wie Wagner, oder schreibt ein Librettist für den Komponisten, wie bei Verdi? Welche ungeschriebenen Gesetze hat eine Oper zu berücksichtigen, weil zum Beispiel Sänger und Chor beschäftigt werden wollen oder das Publikum eine bestimmte Erwartungshaltung mitbringt?
Anhand von vier Beispielen – drei Opern und ein Musical – wird aufgezeigt, welche unterschiedlichen Herangehensweisen es gibt. So sind die Schauspiele Don Carlos und Salome von Schiller und Wilde heutzutage weniger bekannt als die dazugehörigen Opern von Verdi und Strauss, während der Roman Les Misérables von Hugo zu einem der erfolgreichsten Musicals aller Zeiten verarbeitet wurde und ein paar Zeilen aus Dantes Göttlicher Komödie eine Fülle von Werken über Francesca da Rimini hervorbrachten.
Wie immer gibt es viele Musik- und Filmbeispiele zu hören und zu sehen.
Dr. Sabine Sonntag
studierte Opernregie in Hamburg. Sie war lange Jahre Dramaturgin, Regisseurin und stellvertretende Intendantin der Staatsoper Hannover. Heute unterrichtet sie an der HMTMH historische Musikwissenschaft mit Schwerpunkt Musiktheater.
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30159 Hannover
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