Hieroglyphen sind ein zentrales Merkmal des Alten Ägypten. Auf Tempelwänden und Papyri sind verschiedenste Gattungen an Texten erhalten, die sämtliche Bereiche des Lebens beleuchten: So reicht die Bandbreite von hochoffiziell-kultischen Texten über Grabräuberprozessakten bis hin zu Notizen, anhand derer sich das tägliche Leben nahezu lückenlos erschließen lässt.
Am Beginn des Vortrags steht eine Darstellung der vertrackten Entzifferung der Hieroglyphen im Jahr 1822 durch Champollion. Daran schließt sich die Frage an, welche Rolle die Hieroglyphen bei der Herausbildung der ägyptischen Hochkultur spielten. Wie stand es um die Schreib- und Lesekundigkeit in der ägyptischen Gesellschaft? An wen wendeten sich die zahlreichen Texte auf Papyrus und Stein? Lesen und Schreiben konnte offenbar nur ein exklusiver Kreis von Eingeweihten; entsprechende Kenntnis war Herrschaftswissen und -mittel, an dem naturgegebenermaßen nur wenige teilhaben konnten (und sollten).
Anhand zahlreicher Zitate aus den Originaltexten entsteht ein umfassendes Bild der ägyptischen Gesellschaft.
Dr. Albrecht Endruweit
studierte Ägyptologie, Vorderasiatische Archäologie, Kunstgeschichte und Philosophie. Er beteiligte sich bei Ausgrabungen im Yemen und Ägypten und hat Lehr- und Forschungsaufträge im In- und Ausland. Seine Schwerpunkte sind: Bauforschung, Stadtplanung sowie bausoziologische und -psychologische Fragstellungen.
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30159 Hannover
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