Das Mittelalter in neunzig Minuten - oder: Warum Deutschland nicht „Frankreich“ heisst

Vortrag

Rund tausend Jahre währte jene Epoche, die wir heute als „Mittelalter“ bezeichnen. Mehr als 500 Jahre sind seither vergangen und dennoch scheint uns die Zeit zwischen dem Untergang des römischen Reiches und der Entdeckung Amerikas noch immer fremd und unübersichtlich. Von schaurig-faszinierend bis märchenhaft-romantisch reichen nicht selten die Bilder, die uns Schule und Medien über das Zeitalter vermitteln. Die Differenz zu unserer Vorstellung von Antike und Moderne scheint unüberbrückbar und das Mittelalter häufig nur ein langer, unruhiger Schlaf zwischen den „eigentlichen“ Epochen der Geschichte.

Der Vortrag skizziert in verständlicher Weise die Entstehung des Mittelalters aus den Trümmern der antiken Welt, den Aufstieg der Merowinger und Karolinger als prägende Dynastien Europas und die territoriale Entwicklung Deutschlands, Frankreichs und Italiens, mit ihren fatalen Folgen für den Verlauf der Geschichte. Kultur- und sozialgeschichtliche Exkurse zu den beliebtesten Vorurteilen über das „finstere Mittelalter“ sollen das Bild dieser Epoche der Technik, der Beschleunigung und des gesellschaftlichen Wandels ergänzen.

Dr. Mark Feuerle

studierte Geschichte, Philosophie und Kulturwissenschaften in Bremen und lehrt seit 2006 an der Universität Hannover. Er ist u.a. Mitgründer der Melchior Goldast Gesellschaft, Preisträger für exzellente Lehre und Mitglied der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen.

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